Das Auerwerk Oranienburg gehörte der „Auergesellschaft“ an, welche ursprünglich Gasglühlampen und Metallfadenlampen produziert hat. Nachdem OSRAM die Produktion von Leuchtkörpern übernommen hatte, stellten die Auerwerke Leuchtfarben her. Die Produktion wurde 1923 aufgenommen, 1926 wurde das Werk in Oranienburg gegründet. 1934 wurde die Auergesellschaft an die Degussa angegliedert und 1935 entwickelte die Auergesellschaft die Leuchtstoffröhre. In den Auerwerken wurde mit radioaktiven Materialien experimentiert. Im Jahre 1945 bombardierten die Alliierten Oranienburg als Industriestandort schwer. Da die Explosionskraft der Bomben dafür sorgte, dass das Werk zerstört wurde, wurde radioaktives Material freigesetzt. Nach dem Krieg wurde das Werk nicht wieder aufgebaut.
Vom 1. Juli 1943 bis zum 15. März 1945 gab es außerdem ein Außenlager des KZ Sachsenhausen am Oranienburger Auerwerk, welches zur Herstellung von Kriegsmaterialien für alle Bereiche und Abteilungen der deutschen Wehrmacht vorgesehen war. Dieses Außenlager befindet sich in der Nähe der großen Werkshallen am Lehnitzsee, dicht neben der S-Bahnbrücke und etwa 3 Kilometer vom Hauptlager entfernt. Ab Frühjahr 1944 kamen in dieser Außenstelle in Hochzeiten bis zu 1800 Häftlinge aus dem Konzentrationslager Sachsenhausen zum Einsatz, welche dort Zwangsarbeiten verrichten mussten, zumeist bei der Herstellung von Gasmasken. Die meisten Zwangsarbeiter waren Frauen aus der Sowjetunion, Polen, der Tschechoslowakei und Jüdinnen aus Deutschland. Die Unterkünfte für diese KZ- Insassen bestanden aus Holzbaracken, welche mit dreistöckigen Pritschen ausgestattet waren, auf denen statt einer normalen Matratze Sägespäne lagen. Jüdische Frauen kamen in einer separaten Baracke unter.
Die Überlebende Frieda M. berichtet, dass der Arbeitstag 12 Stunden dauerte, und das bei schlechter Verpflegung. Weibliche Häftlinge wurden alle 3 bis 4 Stunden auf dem Werkshof zur Leibesvisitation zusammengetrieben, wobei sie, auch im Winter, keine Oberbekleidung tragen durften. Die Häftlinge wurden hart bestraft. Oft kam es deshalb bei den Frauen zu Nahrungsentzug, Prügel, Arrest oder Abschneiden der Haare.
Ich finde die Arbeit gant toll, und habe Respekt vor den Jugendlichen die sich an dieses Thema getraut haben. Möchte mich als Elternteil von einem Jugendlichen, der an dieser Fahrt teilgenommen hat, ganz herzlich bedanken bei allen Lehrkräften die die Jugendlichen in den 4 Tagen begleitet haben.
Vielen Dank für die ebenso gründliche wie auch engagierte und informative Ausarbeitung. Nur durch die intensive Beschäftigung mit dem schwärzesten Kapitel unserer Geschichte können wir die Hoffnung nähren, dass sich vergleichbares nicht wiederholt !
Hans-Joachim Laesicke, Oranienburg